Das integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Schwabmünchen

Klimaschutzkonferenz 15062013

„Die Stadt Schwabmünchen hat beschlossen, die Energiewende aktiv zu unterstützen und im Anschluss an das regionale Klimaschutzkonzept des Wirtschaftsraums Augsburg zwei kommunale Klimaschutzteilkonzepte zur „Erschließung der verfügbaren Erneuerbare-Energien-Potenziale“ und zur „integrierten Wärmenutzung“ zu erstellen. Um die notwendigen fachlichen Grundlagen und einen ganzheitlichen Plan zu erarbeiten, wurden die beiden Fachbüros KlimaKom eG und Green City Energy AG, beide München, mit der Erstellung der beiden Klimaschutzteilkonzepte beauftragt.


Als Auftaktveranstaltung diente die Klimaschutzkonferenz am 15. Juni 2013, zu der 35 TeilnehmerInnen in der Stadthalle Schwabmünchen zusammen kamen. Mit reger Beteiligung von BürgerInnen sowie lokalen ExpertInnen aus Politik, Verwaltung und ansässigen Unternehmen wurden konkrete und zielführende Handlungsansätze für den Klimaschutz in Schwabmünchen erarbeitet. An fünf für den Klimaschutz und die Energiewende relevanten Themenfeldern wurde hierfür an entsprechenden Thementischen gearbeitet: Energetische Sanierung, Erneuerbare Wärme, Erneuerbarer Strom, Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung sowie Klimaschutzmanagement, Controlling und Finanzierung.


Bürgermeister Lorenz Müller erklärte einleitend, dass die Stadt Schwabmünchen seit vielen Jahren im Bereich des Klimaschutzes sehr aktiv ist. Beispielhaft nannte er die energetische Sanierung des Rathauses, die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden oder die Hackschnitzelheizung an der Sankt-Ulrich-Grundschule mit Nahwärmeversorgung für die umliegenden Gebäude. Weiterhin sind sowohl die Kinderkrippe wie auch der kürzlich begonnene Neubau beim Kindergarten St. Michael im Passivhausstandard. Diese Aktivitäten sollen durch die Erstellung zweier Klimaschutz-Teilkonzepte fortgeführt werden, die auf dem regionalen Klimaschutzkonzept für den Wirtschaftsraum Augsburg aufbauen.


Dr. Martin Demmeler (Green City Energy) bescheinigte  in seinem Vortrag der Stadt Schwabmünchen sehr gute Voraussetzungen für die Energiewende und den lokalen Klimaschutz: Die Potenziale zur erneuerbaren Stromversorgung liegen bei 242 % des heutigen Stromverbrauchs der Stadt. Die Globalstrahlung ist deutschlandweit betrachtet ausgezeichnet und bietet vielfältige Möglichkeiten für die Nutzung von Photovoltaik und Solarthermie. Auch der Wind weht in Schwabmünchen mit einer Stärke, die ausreicht, mit sogenannten „Binnenland-Windrädern" erneuerbaren Strom zu erzeugen.


Bis 2030 könnten 55 % der Treibhausgase von den Unternehmen, den Haushalten und der öffentlichen Verwaltung in der Stadt eingespart werden. Das Ziel ist erreichbar, wie ein Szenario von Green City Energy zeigt. Die zentralen Stellhebel sind: Die Verdoppelung der Anzahl der Photovoltaik-Anlagen, der Bau von Windrädern und die Steigerung der Sanierungsrate von Wohngebäuden von 1 auf 2,5 %.


Dr. Martin Demmeler gesteht, die „Herausforderungen sind groß, die Vorhaben der Stadt Schwabmünchen sehr ambitioniert - aber beim aktuellen und zukünftig zu erwartenden Energiepreisanstieg sind die auf der Konferenz erarbeiteten Klimaschutzmaßnahmen die passende Antwort!" Gegenwärtig werden auf dem Stadtgebiet 52 Millionen Euro für Strom, Wärme und Treibstoffe ausgegeben. Wird hier nicht gegengesteuert, erhöhen sich die Ausgaben für Energie bis 2020 auf voraussichtlich 80 Millionen Euro.


Die Moderatorin der Konferenz, Nina Hehn (Klimakom), schloss am Ende der Veranstaltung, das Ziel der Veranstaltung, konkrete Projektideen durch das Knowhow vor Ort zu sammeln und gleichzeitig die nötige Motivation für die Umsetzung zu schaffen, sei erreicht worden. Auch Bürgermeister Lorenz Müller zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden: „Das Engagement der TeilnehmerInnen macht Mut, den Klimaschutz in Schwabmünchen weiter ambitioniert voranzutreiben!"


Das Ergebnis dieser partizipativen Konzeptentwicklung ist das vorliegende aus beiden Studien zusammengeführte Handlungskonzept, das auf den energiefachlichen Untersuchungen, den Potenzialanalysen und den Ergebnissen der Strukturanalyse aufbaut. Es wurde mit den erarbeiteten und abgestimmten Zielen und Strategien, den konkreten Maßnahmen und Projekten im Aktionsplan im Januar 2014 vom Stadtrat einstimmig beschlossen.


Das komplette Integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Schwabmünchen können Sie im unten angegebenen Link herunterladen.


Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an:  Stadtbaumeister Stefan A. Michelfeit

von SMI   | 

drucken nach oben