Schwabmünchen
Pferdefuhrwerke machen Geschichte lebendig
Vorneweg Bürgermeister Lorenz Müller – selbst ein passionierter Reiter – hoch zu Ross stilecht mit Frack und Zylinder. Das nostalgisch-imposante Schauspiel, das eine Stimmung aus der Zeit vermittelte, als Pferde, Fuhrwagen und Kutschen noch Arbeits- und Transportmittel Nummer eins waren, hat der Reit- und Fahrverein „Pferdefreunde Wertachau“ zum 35. Jubiläum unter dem Motto „Wie’s früher war“ ausgerichtet.
Die Kutschenumzüge mit originalen Gespannen – von Mistwagen über Dreschmaschine bis zu Feuerwehrspritze und Leichenwagen ist alles dabei – werden seit 1980 veranstaltet, nun zum achten Mal. „Uns ist sehr daran gelegen, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wie wichtig das Pferd einst im täglichen Leben war“, sagt Gabriele März-Müller, die Vorsitzende der Pferdefreunde.
„Heutzutage wird das Pferd ja hauptsächlich als Sportgerät oder zur Freizeitbeschäftigung angesehen. Früher aber, zum Teil bis in die 1950er-Jahre, waren alle, ob Bäcker, Metzger, Landwirt oder die Feuerwehr, auf das Pferd angewiesen.“ „Ich bin den Pferdefreunden Wertachau sehr dankbar dafür, dass sie so große Mühe auf sich nehmen, um einem breiten Publikum ein historisches Bild zu zeigen“, sagt Bürgermeister Lorenz Müller.
„Dieser Umzug weckt viele Erinnerungen an Zeiten, in denen das Pferd wichtigster Begleiter der landwirtschaftlichen Arbeit gewesen ist. Und die jüngeren Zuschauer können interessante Einblicke in die oftmals sehr harte Arbeit ohne modernen Maschineneinsatz gewinnen.“