Schwabmünchen/Deggendorf
Schwabmünchner THW´ler kämpfen gegen das Hochwasser
Achtköpfige Einsatzgruppe ist seit Sonntag im Katastrophengebiet tätig. Gestern machten sich auch zehn Feuerwehrler aus Schwabmünchen und Mittelstetten auf den Weg ins Krisengebiet
Konstantin Wamser und seine Kollegen des THW-Schwabmünchen sind erledigt. Seit vergangenem Sonntagabend sind die Männer im Einsatz im Hochwassergebiet in Nieder- und Oberbayern. Schufteten seit Sonntagnacht 20 Stunden am Stück im Erdinger Stadtteil Altenerding – und sind mittlerweile zurück in ihrer Heimat. Doch nur für ein paar Stunden. Heute geht es für den ersten Trupp – der zweite mit neun Mann ist derzeit in Passau tätig – wieder zurück ins Krisengebiet. Dort wird man bis voraussichtlich Freitag weiterhelfen.
„Ich spüre meinen ganzen Körper“, gibt Konstantin Wamser, der selbst als Mitarbeiter unserer Zeitung tätig ist, zu. „Die Belastung ist schon krass. Bis die ganzen Schläuche verlegt sind und die Pumpen laufen, ist das harte Arbeit. Das merkt man den Tag danach.“ Man hört es dem jungen Mann an: Die vergangenen Tage haben Kraft gekostet. Und doch macht er sich mit seinen sieben Kollegen – sie bildeten den ersten Trupp, der seit Sonntag in Erding tätig war – schon für den nächsten Einsatz bereit. „Unsere Kollegen in Passau müssen auch abgelöst werden“, sagt Wamser.
In Erding selbst bot sich den Helfern ein erschreckendes Bild. Ein ganzer Stadtteil und ein Firmenkomplex mit einem größeren Rechenzentrum standen unter Wasser.
Für Wamser ein Anblick, den er so noch nie gesehen hatte: „Ich war vergangenes Jahr schon bei einem Hochwassereinsatz in München“, sagt der THW’ler. „Aber das in diesem Jahr hat schon eine ganz andere Dimension.“ Und doch reagierte die Bevölkerung besonnen. Gerade im hochwassererprobten Passau: „Wir haben wahnsinnig viel Dankbarkeit erfahren“, erzählt Wamser. „In Erding hat uns sogar regelmäßig ein Feinkostladen mit Essen versorgt.“
Mit einer Hochleistungspumpe (Leistung: 15000 Liter pro Minute), und mehreren kleinen Pumpen rückte die Ortsgruppe Schwabmünchen nach Erding. Zeitweise waren im Stadtteil Altenerding sechs THW-Einheiten mit fast 100 Einsatzkräften vor Ort.
Nachdem sich Dienstagmorgen die Lage in Erding entspannte, wurde das THW Schwabmünchen ins Katastrophengebiet nach Passau geschickt und ist dort zur Stunde in der Innenstadt an der Hochwasserbekämpfung beteiligt. Parallel dazu sind zwei weitere Schwabmünchner Helfer mit der Sandsackfüllanlage des THW und mehreren Sandsäcken auf dem Weg nach Deggendorf.
Die Schwabmünchner THW-Helfer bleiben wahrscheinlich noch drei weitere Tage im Einsatz. Genauso lange wie auch zehn Feuerwehrleute aus Schwabmünchen und Mittelstetten. Sie machten sich gestern Nachmittag ebenso auf den Weg nach Deggendorf wie 60 weitere Feuerwehrler aus dem Landkreis Augsburg.