Stundenlanger Einsatz im Kampf gegen die Flut 06.06.2013

von Feuerwehr Presse | 

Hochwassereinsatz in Deggendorf 2013

Rund 15000 Sandsäcke füllten die Feuerwehrleute aus dem Kreis Augsburg in einem Kieswerk bei Moos binnen einer Nacht. Damit wurde ein Damm erhöht

Hochwasser

Stundenlanger Einsatz im Kampf gegen die Flut

Feuerwehrleute aus dem Kreis machen die Nacht durch und füllen bei Deggendorf Sandsäcke im Akkord

Deggendorf/Dinkelscherben Am Kampf gegen das Hochwasser in Niederbayern beteiligen sich auch rund 100 Helfer aus dem Kreis Augsburg. Bei Deggendorf füllten 85 Feuerwehrleute, darunter vier Frauen sowie zwei Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) aus dem Kreis Augsburg ab Dienstag die ganze Nacht hindurch Sandsäcke auf. Mittwochmorgen durften die Helfer dann wieder nach Hause. „Fix und fertig“ meldete sich Thomas Lauter von der Dinkelscherber Feuerwehr am Mittwochmorgen bei unserer Zeitung. Er war zusammen mit den anderen Feuerwehrleuten aus dem ganzen Landkreis am Dienstag Richtung Deggendorf aufgebrochen, um den Menschen während der Flutkatastrophe zu helfen. Auf dem Weg dorthin fuhren die Helfer durch Ortschaften, in denen alle Bewohner evakuiert worden waren. In denen kein Mensch mehr lebte. „Da kommt man schon ins Grübeln“, sagte Stefan Missenhardt von der Freiwilligen Feuerwehr Schwabmünchen. Die Ankunft in Moos, 20 Kilometer südlich von Deggendorf, prägte sich dem 29-jährigen Thomas Lauter ein: „Wir haben nicht gleich das Kieswerk gefunden, eine Frau hat uns hingeführt. Die war so verzweifelt und hat sich so über unsere Hilfe gefreut, die hätte uns am liebsten alle umarmt“, erzählte Lauter gestern nach seiner Rückkehr.

Kreisbrandrat Alfred Zinsmeister sagte gestern, von 16 bis 5 Uhr morgens seien etwa 15000 Sandsäcke gefüllt und auf Paletten verladen worden. „Zwei Trupps haben sich an der Sandsackfüllanlage abgewechselt, wir haben immer eine halbe Stunde gearbeitet und eine halbe Stunde Pause gemacht“, erklärte Lauter gestern. Von 3 bis 4 Uhr morgens wurde geruht, der 29-Jährige lag auf einer Bierbank. Manche schliefen eine Viertelstunde im Auto, erzählte sein Kollege Missenhardt aus Schwabmünchen.

Die Sandsäcke wurden mit Lastwagen und Traktoren zu einem Damm von Moos gebracht. Das Ziel, diesen mit Sandsäcken zu erhöhen, damit das Wasser nicht drüberschwappt, war bereits um 5 Uhr geschafft, bilanzierte Zinsmeister.

Die Helfer waren so fleißig, dass sie nach gut 20 Stunden die Heimfahrt antreten konnten und gestern keine weiteren Feuerwehrleute nach Niederbayern mussten. „Es kann aber sein, dass wir am Freitag oder Samstag beim Aufräumen helfen“, sagte Andres Kuchenbaur, zweiter Kommandant der Feuerwehr Emersacker, gestern. Thomas Lauter würde auf jeden Fall wieder mitfahren. Sowohl er als auch Zinsmeister lobten gestern die tolle Verpflegung. Firmen und Vereine kümmerten sich um das leibliche Wohl.

Insgesamt 25 Helfer des Bayerischen Roten Kreuz (BRK) Augsburg-Land waren in Deggendorf im Einsatz. Bis Ende der Woche wird das Personal ausgetauscht und reduziert, zehn Männer und Frauen bleiben dann noch in Niederbayern, darunter drei Feldköche. „Ohne Mampf kein Kampf“, erklärte Klaus Gruber, stellvertretender Kreisgeschäftsführer des BRK Augsburger-Land gestern. Rund um die Uhr würden die Köche für das Wohl von Helfern und Evakuierten sorgen. Die Rotkreuzler schlafen zum Teil in der Stadthalle von Deggendorf oder in Sporthallen, sagte Gruber. Am Wochenende wird die Zahl der Helfer für die Aufräumarbeiten vielleicht wieder aufgestockt.

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