Graben
Vermisste Frau tot aus Baggersee geborgen
Zwei Hubschrauber und über 80 Helfer der Feuerwehr, der Wasserwacht und weiterer Rettungsdienste an Suche beteiligt Von Torsten Willms
Mehr als einen Tag dauerte die Suche nach einer 50-jährigen Frau aus dem Raum Lechfeld. Dann führten Spuren im Schnee das aufwendig zusammengestellte Team an Rettern ans Ziel unter das Eis am Baggersee Graben. Am gestrigen Dienstag gegen 10 Uhr konnte die Frau nurmehr tot von dort geborgen werden.
Die Vermisstenmeldung erhielt die Polizeiinspektion Schwabmünchen am Montagmorgen. Mit mehreren Streifenwagen wurde die Frau daraufhin am Lechfeld gesucht, doch konnte sie nicht gefunden werden. Am Dienstagmorgen wurde ihr Auto schließlich auf einem Parkplatz am Gräbinger Baggersee entdeckt. Da frische Spuren im Schnee zu dem etwa 100 Meter breiten und gut 300 Meter langen See führten, leitete die Rettungsleitstelle eine Suche im großteils zugefrorenen Wasser ein.
Zunächst durchkämmten die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Graben das Ufer und beobachteten die Oberfläche. Am südwestlichen Ende des Sees zog dabei ein Loch im Eis die Aufmerksamkeit auf sich. Zunächst begann ein Polizeihubschrauber aus der Luft den Bereich abzusuchen. Er drehte jedoch kurz nach Eintreffen eines ADAC-Hubschrauber ab, da nur dieser für die Bergung von Personen ausgestattet war. Seine Besatzung entdeckte schließlich einen Schatten unter dem Eis. Da es zu dünn war, um die Fundstelle vom Ufer aus zu Fuß zu erreichen, und zu dick für ein Boot, drückte der Hubschrauber mit seinen Kufen und dem Abwind das Eis auf und die Bergung aus der Luft konnte eingeleitet werden. Durch einen abgeseilten Rettungsassistenten wurde die Frau ans Ufer gebracht. Der Notarzt konnte nur noch ihren Tod feststellen.
Kripo Augsburg übernimmt die Ermittlungen
Der Einsatzleiter des Rettungsdienstes Thomas Haugg sowie der der Wasserwacht Ludwig Reiser beschrieben ihre Aufgaben als schwierig. Dazu trugen das kalte Wetter und die gefrorene Wasseroberfläche bei, ebenso die Koordination gleich mehrerer Einsatzgruppen: Feuerwehren aus Graben, Schwabmünchen und Augsburg zählten ebenso dazu wie fünf Wasserrettungszüge aus der ganzen Region. Die Kripo Augsburg ermittelt inzwischen die näheren Umstände des Unglücks. Nach ersten Hinweisen scheidet ein Fremdverschulden aus.