Explosionsgefahr in einem Wohnhaus 03.04.2018

von Feuerwehr Presse | 

Feuerwehr im Einsatz

Explosionsgefahr in einem Wohnhaus

 

Die Mutter und ihr Baby schlafen, als Gas ausströmt. Ein aufmerksamer Nachbar verhindert eine mögliche Katastrophe

 

Sehr laute und dumpfe Knallgeräusche drangen mitten in der Nacht von Sonntag auf Montag aus einem Wohnhaus in der Schwabmünchner Museumstraße. Ein Anwohner verständigte um drei Uhr die Polizei – und verhinderte damit eventuell eine Katastrophe.
Nach dem Anruf des Zeugen fährt die Polizei zu dem Gebäude und nimmt die Geräusche ebenfalls wahr. Sie wecken die Bewohnerin und suchen gemeinsam nach der Lärmquelle. Die Knallgeräusche haben ihren Ursprung im Keller des Hauses, auf dem Weg dorthin riecht es verdächtig stark nach Gas. Die Polizeibeamten zögern nicht lange, denn die Verpuffungen, die sogar die Kellerfenster wackeln lassen, sind lebensgefährlich. Das Haus wird evakuiert – die Mieterin und ihr kleines Baby müssen das Gebäu-de verlassen, der Bereich um das Anwesen wird großräumig abge-sperrt und die Feuerwehr Schwabmünchen verständigt. Diese rücken in Minutenschnelle an. Als deren Kommandant und Einsatzleiter Stefan Missenhardt aus dem Fahrzeug aussteigt, nimmt er sofort einen Gasgeruch wahr. In Abständen von etwa 30 Sekunden hört er Verpuffungen aus dem Keller, erzählt Missenhardt im Gespräch mit unserer Zeitung. Er fordert Erdgas Schwaben, die Lechwerke, einen Kaminkehrer und weitere Helfer an. Sechs Fahrzeuge und etwa 40 Feuerwehrmänner sind schlussendlich im Einsatz.
Sie unterbrechen die Gaszuleitung zu dem Anwesen, dringen mit schwerem Atemschutzgerät in den Keller vor und installieren ein Entlüftungsgerät. Immer wieder werden außerhalb und innerhalb des Gebäudes Messungen durchgeführt. Techniker machten wenig später die Heizungsanlage als Verursacher der Knallgeräusche aus und nehmen diese vom Netz. Spätestens da ist die Gefahr einer Explosion endlich gebannt.
Die Museumstraße und die Schulstraße waren für etwa zwei Stunden komplett gesperrt. Da die umliegenden Gebäude im gefährdeten Bereich zu der Zeit nicht bewohnt waren beziehungsweise sich dort niemand aufhielt, mussten diese nicht evakuiert werden, so der Einsatzleiter. Die Frau und ihr kleines Kind verbrachten die restliche Nacht bei Verwandten in der Umgebung.
Missenhardt schließt nicht aus, dass nur durch die schnelle Alarmierung des Anwohners Schlimmeres verhindert wurde. Da der Geruchssinn des Menschen sich beim Schlafen abschalte, sei Erdgas lebensgefährlich. Der Kommandant rät jedem, der Erdgas in einem Gebäude riecht, andere Bewohner zu benachrichtigen, das Haus sofort zu verlassen und die Feuerwehr zu verständigen. Auf keinen Fall sollten Schaltvorgänge wie Licht an- oder ausmachen, das Handy benutzen oder beim Nachbarn klingeln, getätigt werden, so Missenhardt. Jeder noch so kleine Funke kann eine Explosion auslösen.

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