Groß in Mode sind momentan sterile Kiesbeete, in denen sich am besten kein Pflänzchen rührt. Im Blühenden Garten ist gleich in zwei Bereichen zu sehen, wie es viel besser geht!
Im Gegensatz zu allen anderen Beeten im Blühen Garten waren für die Anlage der beiden Kiesbeete einige Vorarbeiten notwendig. Die Pflanzen, die hier gedeihen, sind sehr anspruchslos: Sie bevorzugen trockene, nährstoffarme Standorte.
Um dies zu gewährleisten, wird zunächst der vorhandene Humus abgetragen und der Bereich dann wieder aufgefüllt, z. B. mit einem Sand-Splitt-Gemisch. Dieses Material ist nicht nur sehr nährstoffarm, sondern sorgt auch dafür, dass Niederschlagswasser zügig abfließen kann. Als oberste Schicht wird eine Mulchschicht aus feinem Kies aufgetragen.
Die Pflanzenauswahl muss sorgfältig erfolgen, es dürfen nur Arten verwendet werden, die auf trockenen, steinigen Standorten gedeihen.
Einige Pflanzenvorschläge:
- Koreaminze (Agastache rugosa)
- Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
- Bergminze (Calamintha nepeta)
- Gold-Wolfsmilch (Euphorbia polychroma)
- Elfendistel (Eryngium giganteum)
- Gold-Distel (Euphorbia polychroma)
- Kaukasus-Storchschnabel (Geranium renardii)
- Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum)
Vorteil des trockenen und nährstoffarmen Standortes: Die allgegenwärtigen „Unkräuter“ fühlen sich dort nicht sehr wohl und können nicht so leicht Fuß fassen. Dennoch benötigt auch ein Kiesbeet Pflege, so müssen auch hier unerwünschte Pflanzen möglichst frühzeitig entfernt werden. Auch kann es sinnvoll sein, auf extrem nährstoffarmen Standorten im Frühjahr einen stickstoffbetonten Mehrnährstoffdünger sparsam auszubringen.
Den größten Vorteil haben jedoch die heimischen Insekten, die auf den Blüten einen reich gedeckten Tisch finden. Während der Pflanzarbeiten zum Blühenden Garten haben viele Bienen, Hummeln und Schmetterlinge gar nicht abgewartet, bis die Pflanzen tatsächlich eingepflanzt waren, sondern sind gleich auf die Blüten in den aufgelegten Töpfen geflogen.