Schwabmünchen
Rinderhatz entlang der Kreisstraße vor Schwabmünchen
Ein zweijähriger Bulle büxt auf dem Weg zur Schlachterei aus. Bereits vor einem Jahr gab es einen ähnlichen Fall mitten in Schwabmünchen, damals aber mit einem anderen Ausgang.
Ob der Bulle ahnte, was ihm bevorsteht? Auf jeden Fall wollte sich ein 2-jähriges Rind am Montag nicht so ohne Weiteres zur Schlachtbank transportieren lassen. Am Ende aber zog das Tier trotz seiner spektakulären Flucht den Kürzeren.
Gegen 11 Uhr transportierte ein Landwirt am Montag den Rinderbullen zu einer Schlachterei. Bereits während der Fahrt schlug der Bulle die Erhöhung der Laderampe des Anhängers weg. Auf der Nordspange vor Schwabmünchen sprang das Tier über die 1,50 Meter hohe Laderampe und flüchtete in ein abgeerntetes Rapsfeld. Ein Einfangen war nach Auskunft der Polizei nicht mehr möglich. Da zu befürchten war, dass der Bulle jederzeit wieder über die A30 laufen konnte, musste die Feuerwehr Schwabmünchen die Straße sperren, um eine Gefährdung des Verkehrs auszuschließen. Daraufhin organisierte die Schlachtfirma einen Jäger, der den schließlich Bullen erlegte.
Jungrinder die Polizei in Atem
Der Fall erinnert an eine ähnliche wilde Hatz im März 2015 quer durch Schwabmünchen. Vier Stunden lang hielten damals zwei ausgebüxte Jungrinder die Polizei in Atem. Die Bilanz: Etliche verwüstete Vorgärten, Gartenzäune, Mauern und Hecken, zwei beschädigte Streifenwagen, ein Dutzend erschöpfte aber siegreiche Cowboys, Überstunden für die Nachmittagsschicht der Polizei und letztendlich zwei unverletzt eingefangene Rinder.
Begonnen hatte der Stierlauf in Hiltenfingen. Ein Landwirt hatte mehrere Jungrinder einer Spezialrasse erworben. Als er diese etwa 350 Kilogramm schweren Tiere aus dem Viehanhänger entlud und auf seine Weide treiben wollte, büxten zwei von ihnen aus und flüchteten Richtung Schwabmünchen.
Ein Rind gab ob der Übermacht der Verfolger auf
Der Landwirt konnt nur noch hinterhersehen und informierte daraufhin mehrere Personen, unter anderem auch einige Mitglieder der Jugendfeuerwehr Hiltenfingen. Gesichtet wurden die beiden Jungrinder dann zunächst im Bereich des Landtechnikbetriebes in der Kaufbeurer Straße in Schwabmünchen. Ein Rind gab ob der Übermacht der Verfolger auf und konnte wieder in einen Viehanhänger verladen werden. Doch das andere Rind war nach Auskunft der Polizei freiheitsliebender und lieferte der Suchmannschaft ein heißes Rennen. Die Verfolgungsjagd führte quer durch Schwabmünchen. Das Rind sprang im wilden Zickzack immer wieder durch Vorgärten und Grünanlagen. Ramponiert wurden aber auch zwei Streifenwagen der Polizei: Verbeulte Kotflügel und ein abgerissener Rückspiegel. Im Gegensatz zum aktuellen Fall kam damals das ausgebüxte Jungrind mit dem Leben davon. Ein Veterinär von der Tierklinik Gessertshausen gab drei Schüsse aus einem Betäubungsgewehr ab, eine Stunde später setzte langsam die Wirkung ein. Ein mutiger Polizeibeamter packte daraufhin das Jungrind bei den Hörnern und konnte es nach bester Rodeomanier zu Boden bringen. Dem Gewicht der etwa zehn freiwilligen Helfer konnte das geschwächte Tier dann nichts mehr entgegensetzen. Das Abladen auf der Weide klappte dann im zweiten Anlauf.