Schwabmünchen
Sicherheit steht beim Festival an erster Stelle
Das Projektteam um Stefan Missenhardt hat seine Hausaufgaben am Singoldsand gemacht. Von Matthias Schalla
Die jüngsten Attentate in München, Ansbach oder Nizza haben bei vielen Menschen die Angst vor Anschlägen wieder geschürt. Vor allem beim Besuch größerer Veranstaltungen nimmt die Sorge zu, möglicherweise ins Visier terroristischer Angriffe zu geraten. Eine Situation, der sich die Veranstalter zu stellen haben. So auch in Schwabmünchen. Denn: In vier Wochen geht wieder das Singold-Festival über die Bühne. Rund 7000 Besucher werden bei der zweitägigen Feier am 26. und 27. August an der Geyerburg erwartet. Doch das Organisationsteam rund um Stefan Missenhardt, einen der Projektkoordinatoren, hat seine Hausaufgaben gemacht.
„Beim Singoldsand-Festival wird seit jeher großer Wert auf die Sicherheit der Besucher gelegt“, sagt Missenhardt. So überwache beispielsweise ein privater Sicherheitsdienst das Geschehen nicht nur auf dem Veranstaltungsgelände, sondern auch vor dem Areal und rundherum. Wie stark besetzt ein Sicherheitsdienst sein muss, ist gesetzlich geregelt. „Wir haben aber darüber hinaus noch zusätzliche Kräfte im Einsatz“, sagt Missenhardt. Das Konzept hierfür wird jährlich auch mit der örtlichen Polizei abgesprochen.
Kontrolle an den Eingängen
Vorrangigste Aufgabe der Security ist natürlich die Zugangskontrolle. „Das Festivalareal ist komplett eingezäunt und sämtliche Zugänge sind mit Personal besetzt“, erklärt Missenhardt. Ähnlich wie beim Besuch eines Fußballspiels werden alle Besucher und mitgeführte Taschen oder Rucksäcke vor dem Einlass kontrolliert. Gefährliche Gegenstände, wie beispielsweise Taschenmesser oder Feuerwerkskörper dürfen nicht mit auf das Gelände genommen werden. Vor allem von jüngeren Gästen werde auch immer wieder versucht, harte Alkoholika hereinzuschmuggeln. Dies wird beim Festival jedoch wie auch in den Jahren zuvor durch die Einlasskontrolle rigoros unterbunden.
Ein genaues Auge werfen die Sicherheitsleute und auch die Standbetreiber aber dennoch auf die Besucher. Denn: Prävention ist das oberste Gebot. „An zu stark alkoholisierte Personen werden daher keine alkoholischen Getränke mehr ausgeschenkt“, sagt Missenhardt. Vielmehr würden auffällige Betrunkene sogleich des Festivals verweisen, um erst gar nicht die Gefahr etwa einer Schlägerei aufkommen zu lassen.
Eine Komponente aber lässt sich bei allen Vorsichtsmaßnahmen nicht beeinflussen: Das Wetter. „Für den Fall eines Unwetters gibt es daher Alarmpläne, die jedem Helfer des Festivals bekannt sind“, sagt Missenhardt. Dies sind unter anderem bereits fertig produzierte Durchsagen über Lautsprecher für Räumung- beziehungsweise Teilräumung des Geländes mit entsprechenden Anweisungen für die Besucher. Auch die Treffpunkte der Organisatoren mit Feuerwehr und Rettungsdienst im Alarmfall seinen bereits vorher festgeplant.
Um aber beispielsweise von einem Gewitter nicht überrascht zu werden, werden spezielle Datenquellen diverser Sicherheitsorganisationen etwa des Technischen Hilfswerks (THW) genutzt.
Im Notfall: Gelände schnell geräumt
Sollte das Gelände trotzdem ähnlich – wie jüngst das Open-Air-Festival „Rock am Ring“ in der Eifel – von Unwettern heimgesucht werden, kann das Gelände binnen kürzester Zeit geräumt werden. „Einige Zaunelemente sind extra markiert und lassen sich jederzeit umklappen und so als Notausgänge nutzen“, erklärt Missenhardt.
Die Feuerwehr Schwabmünchen verfüge darüber hinaus über einen Alarmplan, der für Zwischenfälle auf dem Michaeli-Jahrmarkt entwickelt wurde und auch auf das Festival angewendet werden könne. Daher seien Abläufe bereits geplant und können ohne Verzögerung ruhig und geordnet eingeleitet werden.
Neu ist in diesem Jahr zudem, dass der Sanitätsbereich zum besseren Schutz vor möglichen Regen überdacht ist. Weitere Sicherheitskräfte wie Sanitätsfahrzeuge und die Feuerwehr mit einem Löschfahrzeug sind vor Ort. Die örtliche Rot Kreuz Bereitschaft, die Rettungswache mit Notarzt und das Voraus-Sanitätsteam der Feuerwehr könnten zusätzlich binnen kürzester Zeit eingreifen. Nun hoffen die Veranstalter auf ein Festival wie in den Vorjahren: Harmonisch, friedlich und bei bestem Wetter.